Der automatische Informationsaustausch (OECD CRS) mit Wohnsitz in Malta
Im Rahmen des Common Reporting Standard (OECD CRS) – in einigen Ländern unter dem Begriff automatischer Informationsaustausch (AIA) bekannt – nimmt auch Malta am internationalen Austausch von Kontoinformationen teil, um Steuerhinterziehung zu vermeiden.
Hier sehen wir uns an, was das für Personen mit Wohnsitz in Malta bedeutet, die Konten im Ausland haben bzw. Inhaber oder Begünstigte von Offshore-Gesellschaften sind.
Außerdem verraten wir Ihnen, welche Auswirkungen sich durch den OECD CRS in Malta im Kontext der internationalen Steueroptimierung ergeben.
Was ist der OECD Common Reporting Standard (CRS)?
Der automatische Informationsaustausch (AIA) wird auf internationaler Ebene mit dem Begriff Common Reporting Standard bezeichnet.
Bei ihm handelt es sich um eine Initiative bzw. um eine Vereinbarung der OECD, welche vom Global Forum on Transparency and Exchange of Information for Tax Purposes entwickelt wurde.
Internationaler Austausch von Informationen zu Finanzkonten & Privatkonten
Mit dem Abkommen findet seit 2016 ein automatischer Datenaustausch zu Konten ausländischer Begünstigter sowie juristischer Personen mit Begünstigten im Ausland zwischen den teilnehmenden Staaten statt.
Zweck der Vereinbarung ist der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Ländern auf Ebene der Banken.
Steuerbehörden verschiedener Länder bekommen im Zuge des AIA bzw. OECD CRS Zugang zu Informationen von Steuerpflichtigen (sowohl von natürlichen Personen als auch von Rechtsträgern) wie z.B. deren Einkommen oder Vermögenswerte.
Automatischer Datenaustausch zwischen 119 Ländern
Bis auf Ausnahmen – wie die USA, die mit FACTA ein eigenes Abkommen haben – übermitteln Banken aller großen Länder und selbst die meisten Steueroasen und Offshore-Destinationen auf Basis des Common Reporting Standards Informationen zu Privatkonten und anderen Finanzkonten an die Behörden.
Auch die EU-Mitgliedstaaten nehmen an dem Austausch der Daten teil.
Mit Stand Juli 2023 gibt es insgesamt 119 Partnerstaaten, die sich zur Teilnahme und dem Austausch von Informationen über Finanzkonten im Rahmen des OECD Common Reporting Standards verpflichtet haben.
Hier gelangen Sie zur aktuellen Liste der teilnehmenden Staaten.
Zu welchem Zweck wurde der OECD CRS eingeführt?
Der OECD CRS wurde mit dem Ziel eingeführt, Steuerhinterziehung im Bereich der internationalen Steueroptimierung zu verhindern.
Durch die Einführung und den automatischen Datenaustausch über Finanzkonten erhofft man sich, weniger Möglichkeit zur illegalen Steuergestaltung zu bieten.
Das Verfahren zum internationalen Austausch von Steuerinformationen soll die effektive Besteuerung von Einkünften auch über die Grenzen hinweg im Außensteuerrecht sicherstellen.
Außerdem will man mithilfe des AIA grenzüberschreitende Sachverhalte schneller aufdecken und eine länderübergreifende Identifikation von Personen, welche Gesellschaften (egal ob Offshore- oder Holding-Gesellschaft) im Ausland missbräuchlich verwenden, erleichtern.
Wo setzt der Common Reporting Standard an und wie ist die Rechtsgrundlage?
Der Common Reporting Standard setzt auf Ebene der Finanzinstitute an – also bei Bank und Co.
Auf diese Weise wollen es die Regierungen schwieriger machen, mit einer Offshore-Gesellschaft eine Besteuerung zu umgehen. Denn ohne Finanzkonten ist die Gesellschaft auch nicht funktionsfähig.
Als legale Grundlage für den internationalen Datenaustausch dient das sogenannte Competent Authority Agreement (CAA).
Den Rahmenvertrag bzw. die in ihm festgelegten Bestimmungen implementieren die Partnerstaaten in ihre nationale Gesetzgebung.
Wie funktioniert der automatische Informationsaustausch?
Der automatische Informationsaustausch erfolgt einmal jährlich auf elektronischem Wege zwischen den beteiligten Ländern.
Im Rahmen des OEDC CRS geben die Finanzinstitute der teilnehmenden Länder weltweit Daten von Konten mit Begünstigten (natürlichen Personen oder Rechtsträgern) im Ausland zunächst an die Steuerbehörden im jeweiligen Land weiter.
Banken unterliegen hier den gleichen Anforderungen bei der Übermittlung wie andere Verwahrinstitute, Einlageninstitute, Investmentunternehmen und Versicherungen.
Anschließend übermitteln die Behörden in dem Staat, in dem der Inhaber seinen Wohnsitz hat, die Information der Person bzw. der Finanzkonten in das andere beteiligte Land im Ausland.
Wen betrifft der AIA und was wird geteilt?
Der Common Reporting Standard der OECD betrifft nicht nur Konten von natürlichen Personen, sondern auch von Rechtsträgern (inkl. Trusts & Stiftungen; bei Rechtsträgern gilt die Meldepflicht für jede beherrschende Person).
Zu den geteilten Daten gehören neben Stammdaten von Privatkonten und gewerblichen Finanzkonten auch sämtliche Bewegungen und Einkünfte von Konten ausländischer Begünstigter wie beispielsweise Informationen zu Lohn und Gehalt, Immobilieneigentum, Dividenden und Zinseinkommen.
Der OECD CRS in Malta
Malta hat sich als EU-Mitglied ebenfalls dazu bereit erklärt, am automatischen Informationsaustausch CRS teilzunehmen.
Das bedeutet, dass Malta Informationen über Vermögenswerte und Einkommen von ausländischen Personen und Rechtsträgern an andere beteiligte Länder sendet und diese im Umkehrschluss auch von anderen beteiligten Ländern erhält.
Mit dem Common Reporting Standard-Programm will man auch in Malta eine gerechte Besteuerung gewährleisten und eine Steuerehrlichkeit sicherstellen.
Welche Auswirkungen hat der AIA in Malta?
Sofern Sie dem Finanzamt alle Einkünfte rechtmäßig melden und keine Tricks versuchen, wirkt sich das OECD CRS-Verfahren in keinem Staat negativ für Sie aus – und von unsauberen Praktiken raten wir ohnehin gänzlich ab.
Der Common Reporting Standard betrifft Sie, wenn Sie Ihren Wohnsitz in Malta haben und Inhaber von Konten im Ausland sind oder als Gesellschafter maßgebliche Beteiligungen an einer ausländischen Gesellschaft besitzen.
Verlegung des Wohnsitzes zur Vermeidung von OECD CRS
Da es sich bei Malta aber um einen Non-Dom-Staat handelt, in dem Ausländer auf Einkünfte aus dem Ausland dank Non-Dom-Status weder Steuern bezahlen, noch diese dem Finanzamt melden müssen, hat der AIA keine Konsequenzen für Personen mit Wohnsitz in Malta und anderer Staatsbürgerschaft (wie z.B. Deutschland oder andere EU-Bürger).
Wer seinen Wohnsitz nach Malta verlegt, ergreift also eine wirkungsvolle Maßnahme, um als Gesellschafter von Auslandsgesellschaften allen rechtlichen Anforderungen zu entsprechen und gleichzeitig etwaigen Konsequenzen im Rahmen des Common Reporting Standards durch das deutsche Finanzamt zu entgehen.
Weitere Vorteile eines Wohnsitzwechsels
Auch im Hinblick auf die CFC-Regeln brauchen Sie sich mit Wohnsitz in Malta und dem Besitz einer Gesellschaft im Ausland keine Sorgen zu machen.
Selbst im Falle einer Hinzurechnungsbesteuerung bezahlen Sie in Malta mit Ihrer Gesellschaft höchstens 5 % effektive Körperschaftsteuer und brauchen Abkommen wie das CRS-Programm und Co. daher nicht zu fürchten.
Non-Dom-Status & mehr in Malta
Mit einem Umzug ins europäische Ausland – wie z.B. nach Malta – kehren Sie dem deutschen Finanzamt den Rücken und brauchen sich um die Konsequenzen des automatischen Informationsaustausches – wie einer Mitteilung Ihrer Bank über Ihre Finanzkonten an die Behörden – keine Gedanken zu machen.
In Malta profitieren Ausländer nicht nur vom attraktiven Non-Dom-Status, sondern wie bereits erwähnt außerdem von einem lockeren CFC-Regime.
Selbst als Inhaber von Offshore-Gesellschaften, die unter die maltesische Hinzurechnungsbesteuerung fallen, bezahlt eine ausländische Gesellschaft in Malta dank attraktiven Steuersätzen im Worst Case lediglich 5 % Körperschaftsteuer.
Wichtig zu beachten vor dem Wegzug nach Malta
Sie wollen Nägel mit Köpfen machen und den Schritt ins Ausland wagen?
Wir empfehlen Ihnen, sich vorab um die richtige Vorbereitung zu kümmern. Hier haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst:
Neben allgemeinen Informationen zur Wohnsitznahme und rund um Land und Leute finden Sie die wichtigsten Steuervorteile Maltas für Auswanderer sowie weitere Details zur Beibehaltung einer Wohnung in Deutschland oder zum Umzug als Ruheständler in das kleine EU-Mitglied im Mittelmeer.
Auch die Wegzugsteuer bzw. die Steuer-Entstrickung gilt es als natürliche Person im Zuge eines Umzugs auf die maltesischen Inseln unbedingt zu beachten.
Fazit zum automatischen Informationsaustausch in Malta
Am automatischen Informationsaustausch führt nahezu kein Weg vorbei.
Der OECD Common Reporting Standard soll beim Thema Steuern Transparenz auf internationaler Ebene bieten, eine gerechte Besteuerung garantieren und betrifft fast alle Länder.
Auch Malta beteiligt sich am Austausch von Informationen mit anderen Ländern rund um Vermögenswerte und Einkünfte von Personen mit Wohnsitz auf einer der maltesischen Inseln und anderen ansässigen Rechtsträgern.
Das mag auf den ersten Blick negativ wirken, ist aber kein Grund zur Sorge.
Legale Gestaltung anstatt Steuer-Tricks
Denn steuerliche Tricksereien oder andere dubiose Strukturen inklusive Katz-und-Maus-Spiel mit den Behörden lohnen sich ohnehin nicht.
Wenn Sie sich für einen Umzug nach Malta entscheiden, kann Ihnen der OECD CRS auch als beherrschender Gesellschafter einer Gesellschaft im Ausland oder mit ausländischen Privatkonten oder anderen Finanzkonten nichts anhaben.
Mithilfe der richtigen Gestaltung vereinnahmen Sie Ihre gesamten Einkünfte aus dem Ausland in Malta dank Remittance Base völlig legal steuerfrei.
In dem kleinen EU-Land können Sie so viele Gesellschaften im Ausland besitzen und verwalten wie sie möchten (selbst Gesellschaften in Steueroasen mit niedrigem Steuersatz sind kein Problem).
Wenn Sie sich für die Wohnsitznahme in Malta entscheiden, beraten wir Sie gerne rund um potenzielle steuerliche Konsequenzen und Dinge, die Sie unbedingt vorab beachten sollten.
Dazu gehören neben etwaigen Steuern z.B. die beschränkte Steuerpflicht bzw. die erweitert beschränkte Steuerpflicht in Deutschland oder auch die korrekte Abmeldung in der Heimat.
Noch mehr Fragen zum OECD Common Reporting Standard?
Dem Thema Einführung des OECD CRS haben wir uns auf dieser Seite ausführlich gewidmet.
Dort finden Sie Näheres zu Abkommen und Verfahren sowie den Austausch der Daten von natürlichen Personen und Rechtsträgern durch Bank und Finanzinstitute.
Außerdem lesen Sie, was der automatische Informationsaustausch der OECD für Unternehmer bzw. Gesellschafter und deren Konten im Ausland sowie deren Möglichkeiten zur internationalen Steuergestaltung bedeutet – auch über die Grenzen von Malta hinaus.
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